Erdkabel statt Freileitung

Netzausbau Erdkabel statt Freileitung

Der Bundesrat hat das Gesetz gebilligt, nach dem künftig mehr Leitungen mit Erdkabeln gebaut werden können. Die Bundesregierung will damit die Akzeptanz für den Netzausbau in der Bevölkerung stärken. Die Gleichstromkabel transportieren Windstrom aus Norddeutschland nach Süddeutschland.

1 Min. Lesedauer

Rohre, in denen Erdkabel Strom transportieren sollen, werden verlegt.

Um die Akzeptanz für den Netzausbau zu erhöhen, sollen verstärkt Erdkabel verlegt werden.

Foto: picture alliance / dpa

Neue Gleichstrom-Freileitungen kommen künftig nur dann ausnahmsweise in Betracht, wenn Naturschutzgründe dafür sprechen oder bereits bestehende Stromtrassen genutzt werden können, ohne dass es zu Umweltauswirkungen kommt.

Erdkabel für Gleichstrom, Freileitungen für Wechselstrom

Der Netzausbau soll schneller vorangehen und braucht dafür die Akzeptanz vor Ort. Dort, wo Menschen wohnen, sind künftig Höchstspannungstrassen, die als Gleichstromleitungen geplant sind, verboten. Sie sollen als Erdkabel im Boden verlegt werden.

Wechselstrom-Leitungen bleiben dagegen weiterhin größtenteils Freileitungen. Das hat technische Gründe, denn es gibt noch zu wenig Erfahrung mit Erdkabeln bei Wechselstrom-Trassen. Die Anzahl von Pilotvorhaben in diesem Bereich wird jedoch nochmals erhöht.

Ausbaupläne an aktuelle Entwicklungen anpassen

Der Bundesrat hat jetzt dem Gesetz zugestimmt und fordert gleichzeitig die Bundesregierung in einer Entschließung auf, die Teilerdverkabelung weiter auszudehnen, um den Netzausbau zu beschleunigen.

Mit dieser Entscheidung ist auch der Bundesbedarfsplan auf Basis des aktuellen Netzentwicklungsplans zu aktualisieren. Darin hat die Bundesnetzagentur nur diejenigen Leitungen bestätigt, die nach ihren eigenen Berechnungen zwingend notwendig sind. Überdies sollen Anfangs- und Endpunkt der Süd-Ost-Trasse verändert werden. Geplant wird sie zukünftig vom Anfangspunkt Wolmirstedt zum Endpunkt Isar.

Stand des Netzausbaus

Den Bericht zum Stand des Netzausbaus nach dem Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) hatte das Bundeskabinett im Oktober 2015 zur Kenntnis genommen. Aktuell sind von den Vorhaben ein Viertel der Leitungskilometer gebaut - etwa 500 Kilometer.

Es bleibt wichtig, den Netzausbau zügig zu betreiben, um dem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien im Stromnetz gerecht zu werden.