Reallabore im ehemaligen Kohlerevier

Energiewende Reallabore im ehemaligen Kohlerevier

Auch in Corona-Zeiten werden Projekte zum Klimaschutz nicht außer acht gelassen - mit  "TransUrban.NRW" ist nun das zweite Reallabor der Energiewende gestartet. Mit den Reallaboren beschleunigt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie den Transfer von Innovationen in die Praxis.

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"Ich freue mich, dass mit TransUrban.NRW gerade in dieser schwierigen Zeit ein weiteres Reallabor der Energiewende an den Start gehen kann", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Das sei gerade zu Zeiten den Corona-Pandemie ein wichtiges Signal. "Unsere Reallabore verbinden großformatige Innovationsprojekte mit einem industriepolitischen Anspruch", so Altmaier weiter. "Sie erproben neue Zukunftstechnologien der Energiewende und leisten so einen wichtigen Beitrag für den Strukturwandel in den ehemaligen Kohleregionen Nordrhein-Westfalens."

Reallabore als Testräume für Innovation und Regulierung dienen dazu, unter realen Bedingungen Erfahrungen mit digitalen Innovation zu sammeln. In solchen zeitlich und räumlich begrenzten Experimentierräumen sollen neue Technologien und Geschäftsmodelle erprobt werden, die mit dem bestehenden Rechts- und Regulierungsrahmen nur bedingt vereinbar sind.

Erneuerbare Energie aus Geothermie, Abwasser und Abwärme

Das Projekt TransUrban.NRW findet in einer typischen von Kohlebergbau geprägten Strukturwandelregion statt. Ziel des Projektes ist es, die bisherige klassische Fernwärmeversorgung über Hochtemperatur- und Dampfnetze in ein CO2-armes Versorgungssystem zu verwandeln.

Erneuerbare Energie aus Geothermie, Abwasser sowie niedrig temperierte Abwärme soll in großem Umfang in die Versorgung einbezogen werden. Die dazu erforderlichen Niedertemperaturnetze werden neu errichtet oder in die bestehende Infrastruktur integriert. Das Projekt hat eine Laufzeit von fünf Jahren und erhält Zuwendungen des Bundeswirtschaftsministerium von insgesamt rund 16,7 Millionen Euro.

Das Projekt umfasst vier Quartiere in Gelsenkirchen, Mönchengladbach, Herne und Erkrath. Jedes dieser Reallabor-Quartiere steht für einen anderen Innovationsschwerpunkt und unterscheidet sich in seiner Struktur. Die Erkenntnisse, die vor Ort gewonnen werden, können auf jeweils ähnliche Standorte in Deutschland übertragen werden.