Einfach Leben retten

Weltblutspendetag 2015 Einfach Leben retten

Jeden Tag werden in Deutschland 15.000 Blutkonserven benötigt: der größte Teil für Patienten mit Krebs- oder Herzerkrankungen, nicht für Unfallopfer. Die schwer erkrankte Patienten sind dringend auf Blutspenden angewiesen. Mit einer neuen Aktion will die BzgA junge Spenderinnen und Spender gewinnen.

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Blutspender bei einer Blutspende-Aktion des DRK

Über zwei Millionen Freiwillige spenden in Deutschland regelmäßig Blut.

Foto: Bundesregierung/Tybussek

Der 14. Juni ist Weltblutspendetag. Am Geburtstag des Österreichers Karl Landsteiner, der 1901 die Blutgruppen entdeckte, rufen Blutspendeeinrichtungen weltweit zu Spenden auf. Gleichzeitig bedanken sie sich bei allen Freiwilligen, die regelmäßig ihr Blut spenden.

Diesem Dank schließt sich Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe an: "Viele schwer kranke Patienten und Unfallopfer sind auf freiwillige Blutspenden angewiesen, um zu überleben. Denn bis heute gibt es keinen gleichwertigen künstlichen Ersatz für Blut. Ich danke allen Menschen, die bereit sind, Blut zu spenden. Ihre Blutspende kann helfen, Leben zu retten."

In diesem Jahr steht der Weltblutspendetag unter dem Motto "Deine Blutspende rettet Leben – Danke". Damit stellt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) persönliche Geschichten jener Menschen in den Vordergrund, deren Leben dank einer Blutspende gerettet werden konnte.

Blut spenden und damit Leben retten kann jeder zwischen 18 und 67 Jahren, der gesund ist und sich fit fühlt. Wichtig: Der Spender muss seinen Personalausweis mitbringen. Bevor es losgeht, füllt jeder Spender einen Fragebogen zu seiner Gesundheit aus. Die Mitarbeiter der Blutspendezentren messen Blutdruck, Puls, Körpertemperatur und den Eisengehalt im Blut des Spenders. Die Spende dauert nur wenige Minuten. Nach Hause geht der Spender mit einem neuen Ausweis: dem Spendeausweis, der Blutgruppe und Rhesusfaktor zeigt.

Besonders junge Spender gesucht

Über zwei Millionen Freiwillige spenden in Deutschland regelmäßig Blut. Das Durchschnittsalter in vielen Spendezentren liegt bei über 50 Jahren. Die BZgA möchte insondere junge Erwachsene als neue Spenderinnen und Spender gewinnen und zur Blutspende motivieren. Sie setzt auf die Aktion "Einfach Leben retten" und auf Radiospots.

"Mit den neuen Radiospots möchten wir gerade jüngere Menschen motivieren, sich als Lebensretter zu engagieren", sagt Heidrun Thaiss von der BZgA. Aktionen zum Weltblutspendetag finden unter anderem im Leipziger Universitätsklinikum, dem Blutspendedienst im Universitätsklinikum Bonn und im Uniklinikum Köln statt.

Oft kann eine Blutspende mehreren Menschen helfen. Das Blut wird nach der Spende in seine Bestandteile aufgeteilt: So können Ärzte die roten Blutkörperchen, weißen Blutkörperchen und Blutplättchen für die Behandlung mehrerer Patienten verwenden.

Die WHO hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 weltweit alle Blutkonserven von freiwilligen und unbezahlten Spendern zu erhalten. Momentan sind 40 Länder, darunter vor allem Entwicklungsländer, noch auf bezahlte Blutspenden oder Spenden aus der Familie des Patienten angewiesen. Die sichersten Spenden sind jedoch freiwillige und unbezahlte Spenden, wie sie in Deutschland in Blutspendezentren entnommen werden.

Mehrmals pro Jahr spenden

Blutkonserven können nicht lange gelagert werden. Rote Blutzellen halten sich bis zu 42 Tage, Blutplättchen nur fünf Tage. "Der medizinische Bedarf an Spenderblut ist nach wie vor hoch und das unabhängig von der Jahreszeit", erklärt Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Oft wird in den Sommermonaten weniger gespendet, daher rufen Blutspendeeinrichtungen gerade jetzt vor den Sommerferien verstärkt zum Spenden auf.

Männer können sechs Mal pro Jahr spenden, Frauen vier Mal. Zwischen zwei Spenden muss eine Pause von acht Wochen liegen. So hat der Körper Zeit, den Blut- und Eisenverlust auszugleichen. Der Flüssigkeitshaushalt des Körpers ist schon nach wenigen Stunden wieder im Normalzustand. Blutspenden stellt damit kein Risiko für gesunde Spender dar.