EEG-Umlage sinkt 2015

Energiewende EEG-Umlage sinkt 2015

Die Umlage für Ökostrom wird im nächsten Jahr erstmalig sinken. Dies zeige, dass die Kostendynamik beim EEG durchbrochen sei, sagte Bundeswirtschaftsminister Gabriel.

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Solar- und Windkraftanlagen an der deutschen Nordseeküste

Wind- und Sonnenenergie: Die Umlage für Strom aus regenerativen Quellen sinkt.

Foto: Burkhard Peter

Die EEG-Umlage sinkt im nächsten Jahr auf 6,17 Cent pro Kilowattstunde. Das haben die Übertragungsnetzbetreiber und die Bundesnetzagentur heute bekannt gegeben. Bundesminister Sigmar Gabriel begrüßte diese Entwicklung: "Der erstmalige Rückgang der EEG-Umlage zeigt, dass wir beim EEG die Kostendynamik der vergangenen Jahre erfolgreich durchbrochen haben. Dies trägt dazu bei, die Strompreise für die Verbraucherinnen und Verbraucher zu stabilisieren."

Doch wie kommt es zu dieser Entwicklung? Die Übertragungsnetzbetreiber kaufen den Strom auf, der von den Betreibern der Erneuerbare-Energien-Anlagen erzeugt wird. Dieser Strom, so legt es das EEG fest, muss von den Netzbetreibern vorrangig aufgekauft werden. Dafür zahlen die Netzbetreiber an die Stromerzeuger eine Vergütung. Die Höhe der Vergütung ist ebenfalls im EEG festgeschrieben und hängt davon ab, wie der Strom erzeugt wurde, also aus Wind, Sonne oder Biomasse.

Den aufgekauften Strom verkaufen die Netzbetreiber an der Strombörse. Der Erlös, den sie erhalten, hängt vom jeweiligen Strompreis an der Börse ab. Da der Strompreis an der Börse gegenwärtig sehr niedrig ist, deckt der Erlös nicht die Ausgaben, die die Netzbetreiber beim Einkauf des Stroms aus erneuerbaren Energien haben. Diese Differenz muss über die EEG-Umlage gedeckt werden.

Um die EEG-Umlage festzulegen, erstellen die Übertragungsnetzbetreiber zusammen mit anerkannten Forschungsinstituten eine Prognose über ihre voraussichtlichen Ausgaben und Einnahmen. Die Bundesnetzagentur prüft, ob dabei die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten wurden.

Erwartungen für 2015

Für das nächste Jahr erwarten die vier Übertragungsnetzbetreiber, 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW, dass sie den Betreibern von Erneuerbare-Energien-Anlagen etwa 23 Milliarden Euro für den erzeugten Strom zahlen müssen. Die Erlöse aus dem Verkauf an der Strombörse schätzen sie auf rund 1,8 Milliarden Euro. Damit ergibt sich eine Summe von insgesamt 21,2 Milliarden Euro, die über die EEG-Umlage finanziert werden muss.

Bei der Festlegung der jährlichen Umlage spielt aber auch der Stand des EEG-Kontos bis Ende September eine Rolle. Dieses Konto erfasst alle Ein- und Auszahlungen der Netzbetreiber. Weist dieses Konto einen Überschuss oder ein Defizit auf – etwa weil weniger oder mehr Strom aus erneuerbaren Energien eingespeist und vergütet wurde als zunächst erwartet – wird auch dies bei der Neuberechnung der EEG-Umlage berücksichtigt. Zum 30. September 2014 war ein positiver EEG-Kontostand zu verzeichnen. Dieser verringert den für 2015 prognostizierten Umlagebetrag um mehr als 1,3 Milliarden Euro und erlaubt somit eine leichte Senkung der EEG-Umlage.

Gleichzeitig sind die neuen Regelungen im EEG 2014 die richtigen Schritte, um zu vermeiden, dass die Kosten weiter ansteigen. Mittel- bis langfristig wird die Reform so zu einem kosteneffizienteren Erneuerbare-Energien-Zubau führen. Das wird den Anstieg der EEG-Umlage zumindest bremsen.

EEG-Umlage
Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird seit 2000 über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert. Die Umlage ist Teil des Strompreises und fördert die Anlagen, die aus Wind, Sonne und Co. Strom produzieren. Für Strom aus regenerativen Kraftwerken gilt ein sogenannter Einspeisevorrang sowie eine feste Vergütung für jede produzierte Kilowattstunde Strom. Die entstehenden Kosten werden über die EEG-Umlage auf die Stromkunden verteilt. Stromverbraucher finanzieren so den Ausbau der erneuerbaren Energien im Stromsektor. Die Umlage schließt die Lücke zwischen den Ausgaben für die Einspeisevergütungen für Strom aus regenerativen Kraftwerken und den Einnahmen, die durch den Verkauf dieses EEG-Stroms über die Strombörse erzielt werden.