Dialog in schwierigen Zeiten

16. Petersburger Dialog in Berlin Dialog in schwierigen Zeiten

Deutschland sei an verlässlichen Beziehungen mit Russland gelegen, schreibt die Kanzlerin in ihrem Grußwort an den Petersburger Dialog 2017. Hierfür brauche es eine ehrliche Diskussion. Dementsprechend hoch sei der Stellenwert dieses Gesprächsformats.

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"Gesellschaftliche Teilhabe als Chance zur deutsch-russischen Verständigung" lautet das Motto des 16. Petersburger Dialogs am 23. und 24. November in Berlin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel wies in ihrem schriftlichen Grußwort für die Veranstaltung auf die große Bedeutung der deutsch-russischen Beziehungen hin. Der Tagungsort Berlin biete sich aufgrund seiner historischen Stellung für beide Länder in besonderer Weise an.

Ehrliche Aussprache notwendig

Vor dem Hintergrund des angespannten bilateralen Verhältnisses seit Beginn des Ukraine-Konflikts betonte die Kanzlerin: "Deutschland ist an vielfältigen und verlässlichen Beziehungen mit Russland gelegen. Hierfür braucht es eine ehrliche Diskussion – gerade in schwierigen Zeiten."

Der Petersburger Dialog unterstreiche das Anliegen "belastbarer, auf das beiderseitige Wohl zielender deutsch-russischer Beziehungen". Sie sei deshalb sehr dankbar für das Engagement aller, die dieses Anliegen teilten und "sich in einen offenen Gedankenaustausch einbringen", betonte Merkel.

Der Stellenwert für den zivilgesellschaftlichen Austausch sei dementsprechend hoch, der dem Petersburger Dialog mit seinen verschiedenen Arbeitsgruppen als breit gefächertem Diskussionsforum zukomme.

Erstmals tagt der Petersburger Dialog in Berlin. An dem Treffen nehmen rund 250 deutsche und russische Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur teil. Das zivilgesellschaftliche Gesprächsforum wurde 2001 vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ins Leben gerufen. Derzeitiger Vorsitzender ist der ehemalige Kanzleramtsminister Ronald Pofalla.

Chance auf Verbesserung der Beziehungen?

Im Vorfeld der diesjährigen Konferenz hatte der Vorsitzende des Petersburger Dialogs, Ronald Pofalla, Skepsis geäußert über Chancen für eine Verbesserung der deutsch-russischen Beziehungen. Im ZDF sagte er, man befinde sich in einer Phase der Kontroversen mit Moskau. Solange es keinerlei Frieden in der Ostukraine gebe, könne es auch keine politische Annäherung geben.