Nachhaltigkeit trotzt Corona: In der Krise eine Chance sehen

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Digitaler Nachhaltigkeitstag 2020 Nachhaltigkeit trotzt Corona: In der Krise eine Chance sehen

Der Deutsche Nachhaltigkeitstag, der 2020 fast ausschließlich online stattfand, prämiert Initiativen und Personen, die sich für mehr Nachhaltigkeit einsetzen. In diesem Jahr unterstützten zwei Bundesministerien und das Bundespresseamt die Ausrichtung dieser in Europa einmaligen Nachhaltigkeitskonferenz.

3 Min. Lesedauer

09:12

Video Regierungssprecher Seibert zum Deutschen Nachhaltigkeitstag

Die Corona-Pandemie erhöhe den Sinn für globale Zusammenhänge, für den Wert internationaler Zusammenarbeit. Sie erhöhe auch den bestehenden Handlungsdruck, die globalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, sagte der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, in seinem Grußwort an den Deutschen Nachhaltigkeitstag. "Ich sehe daher in der Krise auch eine Chance, die für mehr Nachhaltigkeit genutzt werden kann", so Seibert.

Der Deutsche Nachhaltigkeitstag (DNT) ist eine Initiative der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis. Bei der Veranstaltung werden Preise für vorbildliche Nachhaltigkeitsleistungen in Bereichen wie Wirtschaft, Kommunen, Forschung, Architektur und weiteren vergeben. Der Nachhaltigkeitspreis ist die größte Auszeichnung ihrer Art in Europa. Der DNT kooperiert dabei mit der Bundesregierung, Industrie, Handel, Forschung, Zivilgesellschaft und Medien. Aus Infektionsschutzgründen war das Publikum dieses Jahr online zugeschaltet.

Preise für Engagement im Bereich Nachhaltigkeit

Der Nachhaltigkeitspreis an besonders engagierte Persönlichkeiten ging 2020 an den Sänger Sir Elton John, an den US-amerikanischen Zukunftsforscher Jeremy Rifkin, an die Musikerin Joy Denalane und an den Singer-Songwriter Jack Johnson. Die Ehrenauszeichnung wurde für ihren Einsatz um bessere Gesundheitsvorsorge und Zukunftsstrategien, für mehr Diversität, für den Kampf gegen Plastikmüll und für eine starke Kulturszene vergeben.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wurde für den Europäischen Green Deal prämiert. Sie wird den Preis im Frühjahr 2021 entgegennehmen. Darüber hinaus gab es unter anderem auch Auszeichnungen für nachhaltiges Bauen, Design, nachhaltig geführte Gastronomiebetriebe und für nachhaltiges Veranstaltungs-Management.

Kommunikation in Zeiten globaler Bedrohungen

Einer der Themenschwerpunkte beim Nachhaltigkeitstag war die Nachhaltigkeitskommunikation. Hier ging es um die Frage, wie Regierungen, Medien und gesellschafltiche Akteure das Thema besser erklären können. Ebenfalls im Fokus: Welche Lehren können aus der Corona-Pandemie für die Nachhaltigkeit und die damit verbundene Kommunikation gezogen werden?

Regierungssprecher Seibert betonte in seinem Beitrag, die beste Kommunikation sei die, die mit gutem Beispiel vorangehe. "Die Bundesregierung unternimmt große Kraftanstrengungen, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Einzelne Ministerien und Behörden streben beispielsweise eine EMAS-Zertifizierung an, also die Auszeichnung mit dem Umweltmanagement-Gütesiegel der Europäischen Union, um ihre Umweltleistungen nachweislich zu verbessern."

Bei der Kommunikation den Spagat wagen

Die Vermittlung von Nachhaltigkeitsthemen befinde sich in einem Spagat, so der Regierungssprecher. Zum einen gehe es um die Kommunikation des Gesamtzusammenhangs von Nachhaltigkeit, also um das große Ganze. Zum anderen müsse man das Thema auf lebenspraktische Beispiele herunterbrechen, um Menschen konkret anzusprechen.

Dieser Umstand mache Nachhaltigkeitskommunikation komplexer als nur ein Thema anzusprechen. Denn Nachhaltigkeit beinhaltet beispielsweise auch den Umwelt- und Klimaschutz, die wirtschaftliche Situation oder die Gleichstellung von Frau und Mann. 

Aus Corona lernen?

Welche Lehren können Bundesregierung und Gesellschaft aus der Corona-Pandemie für die Vermittlung von Nachhaltigkeitsthemen ziehen? Ein Forum des Themenschwerpunkts "Nachhaltigkeitskommunikation" während des Deutschen Nachhaltigkeitstages 2020 gab hier Antworten.

Während der Corona-Pandemie kommt es besonders auf verlässliche, transparente und aktuelle Informationen an. Die enge Kooperation der Bundesregierung mit der Wissenschaft ist hier sehr wichtig. Diese Zusammenarbeit mehrt auch das Vertrauen der Bevölkerung in die Institutionen wie zum Beispiel das Bundesgesundheitsministerium. Die Nachhaltigkeits-Kommunikation kann hier anknüpfen. Faktenbasierte Informationsvermittlung und enge Abstimmung mit der Wissenschaft sind Garanten für Glaubwürdigkeit.

Auch die Dialogorientierung und die zielgruppengerechte Ansprache - zum Beispiel gegenüber jungen Menschen - könne noch verbessert werden. Nachhaltigkeit soll Spaß machen und Menschen emotional mitnehmen. Sie ist kein Thema nur für Experten – auch das ist ein wichtiger Punkt bei der Kommunikation.