Das "längste Gespräch Deutschlands"

9. November – 30 Jahre Mauerfall Das "längste Gespräch Deutschlands"

Mehr als vier Stunden vergingen am 9. November von der Verkündung des Mauerfalls bis zur Öffnung des Grenzübergangs an der Bornholmer Straße/Bösebrücke in Berlin.  Genauso lange dauert das "längste Gespräch Deutschlands", das am 9. November entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze stattfindet.

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Foto zeigt DDR-Bürger, die in den Westen reisen

Am 9. November 1989 öffnet die DDR ihre Grenze - nach 28 Jahren fällt die Mauer. 

Foto: Bundesregierung/Specht

Es war 18.53 Uhr, als am 9. November 1989 als Günter Schabowski die Möglichkeit der Ausreise zum sofortigen Zeitpunkt verkündete. Genau zu diesem Zeitpunkt beginnt an diesem 9. November das "längste Gespräch". Die Veranstaltung endet um 23.30 Uhr, als der Grenzübergang Bornholmer Straße/Bösebrücke in Berlin geöffnet wurde. Bei der Veranstaltung soll das Land ins Gespräch kommen. Gesendet wird aus Bayern, Thüringen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und aus Schleswig Holstein.

Ein Livestream der Veranstaltung entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze wird am Abend des 9. November hier zu sehen sein. 

Politiker, Sportler, Schauspieler

Unter dem Motto "Unsere Geschichte schreibt Zukunft" blicken Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Sport auf die Jahre der Teilung, den Mauerfall und die vergangenen drei Jahrzehnte zurück.

Die Gäste sind: Bundesinnenminister Horst Seehofer, der Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, Christian Hirte, und Ministerpräsident a.D. Matthias Platzeck aus der Politik. Fußballmanager Reiner Calmund, Olympiasiegerin Britta Steffen und Verena Schott, paralympische Schwimmerin und Weltmeisterin, kommen aus dem Bereich Sport. Die Sängerinnen Cassandra Steen und Ella Endlich, Sänger Wolfgang Lippert, Schauspielerin Wolke Hegenbarth, Tänzer Detlef D. Soost aus dem Showgeschäft sind auch dabei.

"Das längste Gespräch" ist Teil der Aktivitäten der Bundesregierung im Jubiläumsjahr des Mauerfalls und beruht auf den Empfehlungen der Kommission "30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit". Die Kommission besteht aus 22 Personen aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Kultur sowie Zivilgesellschaft. Den Vorsitz der Kommission hat Ministerpräsident a.D. Matthias Platzeck inne. Den Co-Vorsitz hat der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Christian Hirte.

An den vier Standorten moderieren: Judith Rakers und Marco Schreyl in Hof, Susan Link und Jan Köppen in Geisa, Kim Fisher und Jan Hahn in Zicherie/Böckwitz und Anni Hoffmann und Christian Düren in Ratzeburg. 

Bürgerinnen und Bürgern erzählen, was der Mauerfall für sie bedeutete, welche Änderungen und Freuden er mit sich brachte. 

Lebensgeschichten in Kurzfilmen

26 Kurzfilme, die alle innerhalb der ehemaligen Grenzregion spielen, ergänzen das Format. In den ein- bis zweiminütigen Filmen kommen Menschen zu Wort, die ihre ganz persönliche Geschichte zum Mauerfall erzählen: vom Kraftfahrer, der die Grenzpfeiler bei Ullitz mit dem Bagger entfernte bis zum ehemaligen Bürgermeister einer einstmals komplett eingeschlossen Dorfgemeinschaft.