Corona-Impfung für Kinder – die wichtigsten Fragen und Antworten
FAQ zur Impfung ab 5 Jahren
Die Ständige Impfkommission empfiehlt aktuell eine Corona-Impfung für alle Kinder von fünf bis elf Jahren als Basisschutz. Was Eltern wissen müssen? Hier finden Sie Antworten auf Fragen zur Corona-Impfung für Kinder.

Der Corona-Impfstoff für Kinder von Biontech/Pfizer wird seit Dezember 2021 ausgeliefert.
Foto: picture alliance/Laci Perenyi
Soll ich mein Kind impfen lassen?
Die STIKO empfiehlt allen Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren eine Coronaschutzimpfung mit einem mRNA-Impfstoff. Die zunächst einmalige Impfung zielt darauf ab, eine möglichst gute Basisimmunität aufzubauen.
Die einmalige Impfung soll vorzugsweise mit dem Vakzin von BioNTech und Pfizer erfolgen, alternativ ist auch eine Kinderdosis von Moderna ab sechs Jahren möglich.
Zusätzlich empfiehlt die STIKO Kindern mit Vorerkrankungen eine Grundimmunisierung mit 2 Impfungen sowie eine Auffrischimpfung. Kinder ohne Vorerkrankungen, in deren Umfeld sich Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die durch eine Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können, wird eine Grundimmunisierung mit 2 Impfstoffdosen empfohlen. Gesunde Kinder, die bereits eine 2-malige Impfung erhalten haben, sollen zunächst nicht erneut geimpft werden.
Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Seite „Zusammen gegen Corona“.
Die Corona-Impfung ist für viele Eltern ein sensibles Thema. Lassen Sie sich von Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt oder Ihrer Kinderärztin/Ihrem Kinderarzt beraten, wenn Sie Fragen haben.
Wie wirksam ist die Corona-Schutzimpfung für Kinder von fünf bis elf Jahren?
Die Zulassungsstudie hat ergeben, dass der Kinderimpfstoff von Biontech/Pfizer für die Anwendung bei Fünf- bis Elfjährigen wirksam ist und ein positives Nutzen/Risiko-Profil abgeleitet werden konnte. Durch Impfung kann das Risiko einer Covid-19-Erkrankung wirksam reduziert werden.
Die Daten einer klinischen Prüfung bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren zeigten, dass die Verabreichung des Impfstoffs in einer Konzentration von bereits zehn Mikrogramm pro Dosis das Risiko einer Covid-19-Erkrankung um 90,7 Prozent reduziert. Auch die Immunantwort (gemessen an der Menge der Antikörper gegen Sars-CoV-2) war nach der Impfung von Kindern zwischen fünf und elf Jahren vergleichbar mit der von geimpften Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Wo können sich Kinder gegen Covid-19 impfen lassen?
Eltern, die ihre Kinder impfen lassen möchten, können sich an die niedergelassenen Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte wenden. Darüber hinaus stehen auch Krankenhäuser mit pädiatrischen Abteilungen, Impfzentren und mobile Impfteams für Eltern und ihre Kinder zur Verfügung. Informationen dazu sind auf den entsprechenden Informationsseiten der Kommunen zu finden.
Mit welchem Impfstoff können Kinder zwischen fünf und elf Jahren geimpft werden?
Seit dem 26. November 2021 ist der Kinderimpfstoff von BioNTech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren EU-weit zugelassen. Bei dem Covid-19-Impfstoff handelt es sich um eine niedriger dosierte Zusammensetzung des Impfstoffs. Kinder zwischen fünf und elf Jahren können laut Zulassung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA und STIKO-Empfehlung mit 10 µg des mRNA-Impfstoffs, also mit 1/3 der Dosis für Erwachsene, geimpft werden. Die Zweitimpfung sollte mit einem Abstand von drei bis sechs Wochen erfolgen.
Der Kinderimpfstoff von BioNTech/Pfizer unterscheidet sich nicht nur in der Dosierung, sondern auch in der Handhabung von dem Impfstoff, der ab zwölf Jahren eingesetzt wird. Er hat eine niedrigere Konzentration, ein anderes Injektionsvolumen und kann mit zehn Wochen auch länger im Kühlschrank bei zwei bis acht Grad Celsius gelagert werden.
Die einmalige Impfung aller Kinder soll vorzugsweise mit dem Vakzin von BioNTech und Pfizer erfolgen, alternativ ist auch eine Kinderdosis von Moderna ab sechs Jahren möglich.
Warum empfiehlt die STIKO den Impfstoff Spikevax® von Moderna jetzt für Kinder zwischen 5 bis 11 Jahren, 12- bis 17-Jährigen aber nicht?
Am 2. März 2022 hat die Europäische Kommission den COVID-19-Impfstoff Spikevax® von Moderna in halber Dosierung (50 μg) zur Anwendung bei Kindern von 6 bis 11 Jahren zugelassen. Laut aktueller Impfempfehlung der STIKO sollen 5- bis 11-Jährige vorzugsweise mit dem Kinderimpfstoff Comirnaty® (10 μg) geimpft werden. Die Verwendung von Spikevax® (50 μg) ist für 6- bis 11-jährige Kinder alternativ aber ebenfalls möglich. Denn: „Nach Prüfung der aktuellen Datenlage ist davon auszugehen, dass sowohl Comirnaty® (10 μg) als auch Spikevax® (50 μg) in dieser Altersgruppe in der Regel gut vertragen werden und keine Sicherheitsbedenken bestehen“, heißt es in der Empfehlung.
Auch das Risiko für sehr seltene Herzmuskelentzündungen, die zuvor nach Verabreichung der mRNA-Impfstoffe bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beobachtet wurden, ist bei 5- bis 11-jährigen Kindern deutlich geringer als bei 12- bis 29-Jährigen. Da laut STIKO bislang keine neuen Gefahrensignale oder Sicherheitsbedenken vorliegen, kann die Moderna-Impfung für Kinder (Spikevax® 50 μg) als Alternative bei Kindern von 6 bis 11 Jahren eingesetzt werden. Bei 12- bis 29-Jährigen soll der Moderna-Impfstoff (Spikevax® 100 μg) nach wie vor zur Sicherheit nicht zum Einsatz kommen.
Welche möglichen Nebenwirkungen gibt es bei der Kinder-Impfung?
Wie bei jeder Impfung können auch nach der Corona-Schutzimpfung mit dem Kinderimpfstoff von BioNTech/Pfizer bei Kindern Impfreaktionen oder unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Die beobachteten Impfreaktionen in der Zulassungsstudie bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren sind ähnlich wie bei Menschen ab zwölf Jahren. Die häufigsten Impfreaktionen waren Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Einige hatten rund um die Einstichstelle auch eine Rötung oder Schwellung. Außerdem bekamen einige Kinder Fieber, Durchfall, Schüttelfrost sowie Muskel- und Gelenkschmerzen.
Impfreaktionen treten in der Regel kurz nach der Impfung auf und halten wenige Tage an. In der Zulassungsstudie hatten viele Kinder ein bis zwei Tage lang vorübergehende Impfreaktionen, besonders nach der zweiten Spritze.
Bisher sind beim Corona-Impfstoff von BioNTech für Kinder zwischen fünf und elf Jahren keine schweren Nebenwirkungen bekannt. Das Risiko einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung) bei Kindern zwischen 5 und 11 Jahren wird von der STIKO im Vergleich zu Jugendlichen und Erwachsenen als deutlich geringer eingestuft.
Wer haftet, wenn es zu gesundheitlichen Schäden durch die Kinder-Impfung gegen Covid-19 kommt?
Die Haftungsregelung gilt auch für diese Kinder-Impfung. Mit dem Zweiten Gesetz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes wurde in § 60 IfSG klargestellt, dass für alle gesundheitlichen Schäden, die im Zusammenhang mit Schutzimpfungen eingetreten sind, die auf Grundlage der Coronavirus-Impfverordnung seit 27. Dezember 2020 vorgenommen wurden, bundeseinheitlich ein Anspruch auf Entschädigung besteht. Dieser Anspruch besteht unabhängig von den öffentlichen Empfehlungen der Landesbehörden oder der STIKO.
Welche Rolle spielt der Bevölkerungsschutz bei der Corona-Schutzimpfung von Kindern ab fünf Jahren?
Mit der Impfung ab fünf Jahren können auch kleinere Kinder besser vor dem Coronavirus geschützt werden. Das ist vor allem für Kinder wichtig, die aufgrund einer Vorerkrankung ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben oder viel Kontakt zu Menschen mit einem erhöhten Risiko haben, beispielsweise Geschwister mit Vorerkrankungen oder Großeltern. Außerdem ist das Infektionsgeschehen in den Grundschulen zurzeit sehr dynamisch und die Inzidenzen bei jüngeren Kindern sind sehr hoch.
Die Covid-19-Impfung verringert das Risiko, an Covid-19 zu erkranken und das Coronavirus weiterzugeben – so können Sie Ihr Kind selbst und besonders gefährdete Personen in Ihrer Familie, Ihrem Haushalt oder Ihrem Arbeitsumfeld schützen.
Müssen sich Kinder in der Schule testen lassen?
Kinder können im Rahmen eines verbindlichen schulischen Konzeptes regelmäßig getestet werden, um den Präsenzunterricht so sicher wie möglich zu gestalten. Inwiefern dies geschieht, ist abhängig von den jeweiligen Verordnungen der Bundesländer. Bitte informieren Sie sich zu den Regelungen bei Ihnen vor Ort.
Hat mein Kind Nachteile, wenn es nicht geimpft ist?
Nein. In Deutschland gibt es keine Impfpflicht für Kinder. Die Entscheidung für oder gegen die Coronaschutzimpfung liegt bei den Sorgeberechtigten. Inwieweit und in welchem Abstand Testungen für zum Beispiel nichtgeimpfte Schülerinnen und Schüler notwendig sind, entscheiden die Bundesländer. Bitte informieren Sie sich daher in Ihrem jeweiligen Bundesland.
Was soll ich tun, wenn mein Kind genesen ist?
Die STIKO empfiehlt für gesunde Kinder, bei denen noch keine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, zunächst nur eine Impfstoffdosis.
Kinder, die genesen sind, sollten frühestens 3 Monate nach der Infektion einmalig geimpft werden.
Werden Booster-Impfungen für Kinder empfohlen?
Die STIKO empfiehlt eine Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff für Kinder mit Vorerkrankungen ab 5 Jahren sowie für alle ab zwölf Jahren. Gesunde Kinder zwischen 5 und 11 Jahren, die bereits eine zweimalige Impfung erhalten haben, sollen zunächst nicht erneut geimpft werden.
Eine Übersicht über die STIKO-Empfehlungen zur Corona-Impfung finden Sie beim Robert Koch-Institut. Wenn Sie Fragen zur Auffrischungsimpfung für Ihr Kind haben, lassen Sie sich von Ihrer Kinderärztin/Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt beraten.
Alle wichtigen Fragen und Antworten zur Corona-Impfung finden Sie in einem weiteren FAQ. Alle wichtigen Fragen und Antworten zur Auffrischungsimpfung finden Sie in diesem FAQ.