„Deutschland ist ein Industriestandort und wird es auch bleiben”

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Im Wortlaut „Deutschland ist ein Industriestandort und wird es auch bleiben”

Bei der Betriebsversammlung der Ford Werke in Köln betonte Bundeskanzler Scholz, dass es wichtig sei, zusammenzuhalten – gerade in der für die Automobilbranche schwierigen Zeit. Die Investition in die Entwicklung der Elektrofahrzeuge müsse weiter vorangetrieben werden. 

3 Min. Lesedauer

  • Mitschrift Pressekonferenz
  • Dienstag, 10. Dezember 2024
Bundeskanzler spricht vor großem Publikum

Laut Bundeskanzler Scholz braucht es eine Verkaufsförderung, die europaweit funktioniert.

Foto: Bundesregierung / Steffen Kugler

Vor anderthalb Jahren hat Bundeskanzler Olaf Scholz an der Eröffnung des Electric Vehicle Center, einer Ford-Produktionslinie für E-Autos, teilgenommen. Nun reiste der Kanzler wieder nach Köln, um den Beschäftigten in schwierigen Zeiten Mut zu machen. Dabei betonte Scholz, dass Deutschland ein Industrienstandort sei und auch bleibe.

Darüber hinaus hob er hervor, dass es eine europaweite Verkaufsförderung brauche, da deutsche Autos zu einem erheblichen Teil im Ausland gekauft würden. Auch die Ladeinfrastruktur in Europa müsse ausgeweitet werden.

Lesen Sie hier die Mitschrift des Statements:

Meine Damen und Herren, das war mir sehr wichtig, heute hier zu dieser Betriebsversammlung zu gehen. Ich war dabei, als es mit dem Electric Vehicle Center losging, als nach einer weit über 100-jährigen Geschichte hier am Standort die Zukunft für Ford eingeleitet werden sollte, an dem jetzt Elektrofahrzeuge produziert werden.

Mittlerweile sind es zwei Modelle, die sehr leistungsfähig sind, die sich sehen lassen können, die mit Wettbewerbern mithalten können und an der Spitze stehen. Sie müssen jetzt verkauft werden – das ist ein Thema, über das wir hier gesprochen haben und zu sprechen haben –, denn es ist in diesen Standort investiert und auf die Elektromobilität gesetzt worden.

Für mich ist ganz zentral, dass man sich das einmal anschaut. Viele in Deutschland geben jetzt mehr oder weniger merkwürdige Ratschläge, man sollte das alles nicht machen. Tatsächlich werden hier in Köln bei Ford ausschließlich Elektrofahrzeuge als Pkw produziert. Und es gibt viele andere Standorte in Deutschland, in denen das Gleiche der Fall ist, nachdem ihre Unternehmen zig Milliarden in die Entwicklung dieser Fahrzeuge investiert haben, um sie in Deutschland und anderswo zu produzieren. Insofern geht es jetzt nicht um eine Rolle rückwärts, sondern darum, dass wir den Sprung nach vorn weiter vorantreiben und das tun, was aus unserer Perspektive an Unterstützung dafür notwendig ist.

Das machen wir, indem wir für günstige Energiepreise sorgen, angefangen bei der Tankstelle bis hin zu einer Ausweitung der Unterstützungsmöglichkeiten günstiger Strompreise bei der Batterieproduktion – ein zentraler Kostenfaktor für die künftigen Fahrzeuge, die elektromobil unterwegs sind. Das machen wir, indem wir die Verkaufsbedingungen verbessern: mit Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen und einer besseren Unterstützung für Dienstwagen – immerhin Zweidrittel der deutschen Produktion von Pkw –, die elektrisch fahren. Aber wir wollen auch, dass ganz Europa sich anstrengt und mithilft, dass das funktioniert.

Es ist ja auch richtig so. Denn Fahrzeuge, die in Deutschland produziert werden, werden zu einem erheblichen Teil nicht in Deutschland, sondern anderswo gekauft. Insofern brauchen wir eine Verkaufsförderung, die europaweit funktioniert, oder aber die Genehmigung von Europa, dass wir die Produktion von Elektrofahrzeugen zur Verkaufsförderung in Deutschland anregen dürfen, aber konzentriert auf das, was hierzulande hergestellt wird. Der erste Weg wäre natürlich der beste, weil er dann auch von einem Ausbau begleitet würde, zum Beispiel der Ladeinfrastruktur überall in Europa, und das ist jetzt wichtig.

Ansonsten geht es um Industrie und Industriearbeitsplätze. Deutschland ist ein Industriestandort und wird es auch bleiben. Wir werden alles dafür tun, dass wir das schaffen, weil wir technologisch an der Spitze stehen und wir weltweit wettbewerbsfähige Produkte und Güter herstellen. Das zeigt sich überall, dass wir das können. Und jetzt müssen wir dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen dafür auch stimmen und das gut funktioniert. Insofern geht es immer auch darum, dass trotz schwieriger werdender Zeiten alle zusammenstehen und zusammenhalten, dass Sozialpartnerschaft das Modell ist, wie man die Zukunft gemeinsam gewinnt, also nicht gegeneinander, sondern miteinander.

Und das ist auch mein Wunsch, den ich mit meinem Erscheinen hier auf der Betriebsversammlung ganz klar ausdrücken möchte: Es muss eine gute Perspektive geben – eine Perspektive, die auch für die Frauen und Männer gut ist, die hier anpacken und ihr Leben auch mit der Produktion von Fahrzeugen von Ford in Köln verbunden haben.

Schönen Dank.