Afghanistan kann auf Deutschland zählen

Staatspräsident in Berlin Afghanistan kann auf Deutschland zählen

Deutschland werde Afghanistan auch nach Ende des Nato-Kampfeinsatzes unterstützen, hat die Bundeskanzlerin dem afghanischen Staatspräsidenten Ashraf Ghani zugesichert. Wichtig sei, auch weiterhin die Wirtschaftsentwicklung, das Bildungswesen und die Sicherheitskräfte des Landes zu stärken.

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Bundeskanzlerin Merkel im Gespräch mit dem afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani.

Auch nach dem Ende des Kampfeinsatzes wird sich Deutschland weiter in Afghanistan engagieren.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

"Deutschland trägt Verantwortung, insbesondere was die Sicherheit im Norden Afghanistans anbelangt", unterstrich Merkel. Aber Deutschland habe immer einen Ansatz verfolgt, der die wirtschaftliche Entwicklung, die Entwicklung des Schulwesens oder die duale Ausbildung genauso wichtig nimmt wie die Ausbildung von Sicherheitskräften.

Deutschland biete Afghanistan deshalb Hilfe in vielen Bereichen an. Im Zentrum stehe "die Einladung für wirtschaftliche Kontakte, die Einladung, gerade auch bei der Berufsausbildung hilfreich zu sein", sagte Merkel.

Natürlich werde Deutschland auch weiterhin hilfreich und unterstützend auf dem Gebiet der Sicherheit sein, so die Kanzlerin, "auch wenn die aktiven Kampfeinsätze nach der Beendigung von ISAF nicht mehr stattfinden werden."

100 Jahre deutsch-afghanische Beziehungen

2015, erklärte die Bundeskanzlerin, sei ein besonderes Jahr für beide Länder. "Wir feiern 100 Jahre Beziehungen zwischen Deutschland und Afghanistan." Merkel verabredete mit dem afghanischen Präsidenten, dass ein Monat ausgewählt wird, "in dem wir uns insbesondere im kulturellen Bereich besser kennenlernen" - und zwar mit gegenseitigen Veranstaltungen in beiden Ländern.

Der afghanische Präsident Ghani dankte für Deutschlands Unterstützung und würdigte die im Nato-Einsatz getöteten Bundeswehrsoldaten. Er sicherte zu, die Korruption und den Drogenhandel zu bekämpfen. "Wir werden das tun, was wir zu tun haben. Wir reden die Probleme nicht klein."

Deutschlands Engagement ab 2015

Die internationale Gemeinschaft unterstützt Afghanistan auch weiterhin: Das zivile Engagement Deutschlands wird auf dem bisherigen hohen Niveau von bis zu 430 Millionen Euro pro Jahr bis 2016 fortgesetzt. Mit dem Geld werden verschiedene Bereiche gefördert: gute Regierungsführung, Wasser-und Energieversorgung, Gesundheit, Polizeiaufbau, Rechtsstaatsförderung, aber auch Medien, Bildung und Kultur sowie Wirtschaft und Beschäftigung.

Mission "Resolute Support" im Deutschen Bundestag

Deutsche Soldaten werden auch im kommenden Jahr in Afghanistan eingesetzt. Sie beteiligen sich an dem Nato-geführten Einsatz "Resolute Support Mission". Außenminister Steinmeier warb im Deutschen Bundestag um eine breite Unterstützung für dieses Mandat. Der Außenminister erinnerte im Deutschen Bundestag an das bisherige deutsche Engagement in Afghanistan. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 habe Deutschland mit Verbündeten Verantwortung für Afghanistan übernommen und tue das in großem Umfang bis heute noch, betonte Steinmeier.