Kampf gegen Plastikverschmutzung
Bis 2024 soll ein rechtlich verbindliches Abkommen zur Reduktion von Meeresmüll und Umweltbelastung ausgehandelt werden. Das Verhandlungsmandat dazu haben die Delegierten der 5. UN Umweltkonferenz in Nairobi jetzt erteilt. Das Abkommen ist „der nächste zentrale Baustein nach dem Pariser Klimaabkommen, um unseren Planeten und eine lebenswerte Umwelt zu erhalten“, so Bundesumweltministerin Steffi Lemke.
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Die 5. UN Umweltkonferenz hat wichtige Eckpunkte für ein neues Abkommen zur Reduktion von Meeresmüll und Umweltbelastung auf den Weg gebracht: Der gesamte Lebenszyklus von Plastikprodukten soll im Fokus stehen. Das Problem der Plastikverschmutzung, auch des Mikroplastik, in den Meeren und in der Umwelt soll so auf umfassende Weise behandelt werden – das sieht der Resolutionsentwurf „End Plastic Pollution – Towards a Legally Binding Agreement“ vor, den die Konferenz in Nairobi beschloss. Notwendig wird dafür eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft und eine verbesserte Effizienz im Umgang mit Ressorcen.
Deutschland hat den Weg für eine Einigung auf das Abkommen mit geebnet – das betonte Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die zur Konferenz nach Nairobi reiste. „Unsere Ozeane versinken im Müll. Die Vermüllung der Meere durch Unmengen von Plastik ist ein riesiges Umweltproblem, das der Tier- und Pflanzenwelt, aber auch dem Menschen schadet“, hatte die Ministerin im Vorfeld der Konferenz erklärt.
Und weiter: „Die neue deutsche Regierung setzt sich für einen ambitionierten globalen Rahmen für den Schutz der biologischen Vielfalt ein. Darüber hinaus wollen wir, dass die Synergien zwischen Klima-, Natur- und Ressourcenschutz noch effektiver genutzt werden."
Das UN Umweltprogramm (UNEP) ist die einzige ausschließlich mit Umwelt befasste Einrichtung der Vereinten Nationen (UN) und feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Hauptsitz ist in Nairobi, Hauptentscheidungsorgan die UN Umweltversammlung (UNEA), das höchste Entscheidungsgremium der UN im Bereich Umweltschutz. Sie legt die Prioritäten für die globale Umweltpolitik fest. Das UN Umweltprogramm koordiniert die Umweltaktivitäten der Vereinten Nationen, erstellt umfassende Berichte zum weltweiten Status der Umwelt, entwickelt politische und rechtliche Instrumente für den internationalen Umweltschutz und bietet Beratungsleistungen für interessierte Länder.
Naturschutz war weiterer Schwerpunkt
Ein weiterer Schwerpunkt der diesjährigen UN Umweltversammlung war der Naturschutz. Die Umweltministerinnen und -minister haben in Vorbereitung auf die 15. Vertragsstaatenkonferenz Biodiversitätskonvention (CBD-COP) Resolutionen zu Biodiversität und Gesundheit und zu naturbasierten Lösungsansätzen für den Klimaschutz verabschiedet.
Deutschland engagiert sich für eine hohe Priorität des Themas Meeresmüll in globalen Foren, so beispielsweise bei den letzten G7- und G20-Gipfeln unter deutscher Präsidentschaft. In diesen Zusammenhängen wurden erstmals Aktionspläne zur Bekämpfung von Meeresmüll erstellt. Auch beim diesjährigen G7-Gipfel unter deutschem Vorsitz steht das Thema auf der Tagesordnung. EU-weit und damit auch in Deutschland gilt seit Juli 2021 ein Verbot von überflüssigen Einwegkunststoffartikeln.