"Wir können stolz auf diese Institution sein"

Bundespressekonferenz wird 70 "Wir können stolz auf diese Institution sein"

Die Bundespressekonferenz gilt als weltweit einzigartig: Hier ist die Regierung zu Gast bei den Journalisten und stellt sich ihren Fragen - und das seit genau 70 Jahren. Die stellvertretende Regierungssprecherin Demmer gratulierte im Namen der Bundesregierung zum Jubiläum.

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Journalisten befragen Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Bundespressekonferenz.

Bundespressekonferenz in Berlin: Drei Mal pro Woche ist die Bundesregierung hier zu Gast. 

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Die Bundespressekonferenz "steht für gelebte Pressefreiheit, für Demokratie - und das ist in einer Zeit, in der in vielen Ländern der Welt die Pressefreiheit leider vermehrt angegriffen wird, wichtiger denn je", erklärte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer. "In Deutschland können wir zurecht stolz auf diese Institution sein."

Das Besondere an der Bundespressekonferenz: Sie ist ein unabhängiger Zusammenschluss der deutschen Parlamentsjournalistinnen und -journalisten. "Wir, die Sprecher der Bundesregierung, kommen gerne als Gäste zu Ihnen. Sie bestimmen die Tagesordnung und die Themen", so Demmer. Das sei im Tagesgeschäft nicht immer leicht. "Aber genauso soll es bleiben - im Sinne unserer Demokratie."

Drei Regierungspressekonferenzen pro Woche

Der Vorsitzende der Bundespressekonferenz, Dr. Gregor Mayntz, sagte: "Überall auf der Welt entscheiden die Regierungen alleine, ob sie eine Pressekonferenz veranstalten, wann Sie diese machen, wen sie dazu einladen und wer Fragen stellen darf. Das ist in Deutschland anders." Hier seien der Regierungssprecher, seine Stellvertreterinnen und die Sprecherinnen und Sprecher aller Ministerien dreimal in der Woche Gäste. "Deshalb bestimmen wir die Spielregeln. Und die besagen: Jeder darf jede Frage stellen“, so Mayntz.

Eine Gruppe von Zeitungskorrespondenten hatte vor 70 Jahren zur Gründung der Bundespressekonferenz aufgerufen - mit einem Aushang im Bundeshaus in der damaligen Hauptstadt Bonn. Am 11. Oktober 1949 konstituierte sie sich mit der Wahl eines geschäftsführenden Ausschusses offiziell.

Ein guter Tag zum Gratulieren

Im Kaiserreich hatten Journalisten zum ersten Mal selbst zu Pressekonferenzen eingeladen, in der Weimarer Republik entwickelten sie dies weiter. Im Nationalsozialismus wurde die Presse gleichgeschaltet.

Die Gründer konnten vor siebzig Jahren laut BPK an Vorläufer anknüpfen: "1949 wussten die Kollegen in dieser Stunde null, in der jeder sich selbst zu organisieren hatte, dass da etwas war, was auch funktioniert hat - und haben deswegen die Bundespressekonferenz gegründet", sagt der heutige Vorsitzende Mayntz. Die stellvertretende Regierungssprecherin Demmer sagte, 70 Jahre danach sei dies "ein guter Tag, um Ihnen - vor allem natürlich dem Vorstand der Bundespressekonferenz - herzlich zu gratulieren".