"Wissen älterer Menschen ist Gold wert"

Merkel auf Deutschem Seniorentag "Wissen älterer Menschen ist Gold wert"

Ein Zeichen für mehr Gemeinschaft und Miteinander will der 11. Deutsche Seniorentag setzen. "Seniorinnen und Senioren werden gebraucht", erklärte die Bundeskanzlerin zur Eröffnung. Das vielfältige ehrenamtliche Engagement der Senioren sei wichtig für die Gemeinschaft.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel redet auf dem Seniorentag in Frankfurt am Main.

Die Kanzlerin ist Schirmherrin des Seniorentages. "Gemeinsam in die Zukunft!" lautet das diesjährige Motto.

Foto: Bundesregierung/Kugler

Die Erfahrung älterer Menschen sei unverzichtbar, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Rede auf dem Seniorentag in Frankfurt am Main. "Ihr Wissen und der Erfahrungsschatz sind einfach Gold wert, nicht nur für ihr eigenes Leben und ihre Generation, sondern auch für unsere gesamte Gesellschaft." Eine Gesellschaft könne nur menschlich sein, wenn sie alle Generationen ernst nehme.

Der Deutsche Seniorentag findet alle drei Jahre statt. Die Kanzlerin ist in diesem Jahr Schirmherrin der Veranstaltung. Unter dem Motto "Gemeinsam in die Zukunft!" hat die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen nach Frankfurt am Main eingeladen. In etwa 100 Workshops, Foren und weiteren Veranstaltungen beschäftigen sich die Teilnehmer damit, wie Menschen unterschiedlicher Generationen, Herkunft, aber auch Religionszugehörigkeit harmonisch zusammenleben können.

Auf der begleitenden Messe SenNova geht es um die praktischen Aspekte: Hier zeigen Aussteller Dienstleistungen und Produkte, die das Leben im Alter angenehmer machen. Die Bundesregierung beteiligt sich ebenfalls - mit Ständen und in diversen Foren und Workshops.

Offen für Neues bleiben

Seniorinnen und Senioren sollten sich auf Neues einlassen, wie die Möglichkeiten der digitalen Medien, forderte Merkel. "Denn wer sich bei Zeiten digitale Fähigkeiten erwirbt, hat es im Alter einfacher. Man kann heute schon so vieles machen, zum Beispiel Einkäufe bestellen. Man muss nicht immer zur Apotheke gehen oder selber einkaufen. Aber ohne die aktive Nutzung der digitalen Medien ist das schwieriger. Das Digitale ist nun wirklich nicht alles, kann aber ein gutes Mittel zum einfacheren Leben im Alter sein."

Auch auf Veränderungen im Berufsleben ging Merkel ein. Sie erinnerte daran, dass Unternehmen davon profitieren, wenn sie auf erfahrene Fachkräfte bauen können: "Wir haben in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Zeiten gehabt, in denen in unverantwortlicher Weise das beiseite gelegt wurde, was so wichtig ist, nämlich die Erfahrung der Älteren. Man hat nur in Schnelligkeit gedacht, hat gesagt, dass die Jüngeren schneller sind, hat aber vergessen, dass die Älteren bereits die Abkürzungen kennen. Der knappe Schwung der Routine ist durch nichts zu ersetzen."

Vorurteile überwinden

Bundesseniorenministerin Manuela Schwesig forderte dazu auf, Vorurteile zu überwinden: "Das Altwerden ändert sich, und damit müssen sich auch die Bilder ändern, die wir uns vom Altwerden machen", sagte sie. Das beste Mittel gegen Vorurteile über das Alter oder über die Jugend sei, miteinander zu reden. "Gegenseitiges Verständnis zwischen den Generationen ist unverzichtbar für den Zusammenhalt der Gesellschaft", betonte die Ministerin.

Am Rande der Veranstaltung zeichnete Schwesig die Gewinner des Karikaturenwettbewerbs "Schluss mit Lustig?" aus. In vier Themenbereichen haben sich zahlreiche Teilnehmer humorvoll mit dem Thema Alter auseinandergesetzt. Zwölf der 950 eingereichten Beiträge wurden ausgezeichnet.