"Ein Botschafter aus dem All"

Merkel trifft Astronaut Gerst "Ein Botschafter aus dem All"

Astronaut Alexander Gerst fliegt erneut ins All und wird 2018 erster deutscher Kommandant der ISS. Das hat die ESA beim Besuch der Kanzlerin im Europäischen Astronautenzentrum bekanntgegeben. Merkel gratuliert und nennt Gerst anerkennend einen "wirklichen Botschafter aus dem All".

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Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht den Standort des Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Köln.

Astronaut Gerst erklärt der Bundeskanzlerin ein ESA-Trainingsmodell.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Astronaut Alexander Gerst wird als erster Deutscher das Kommando auf der ISS, der internationalen Raumstation im All, übernehmen. Das gab die ESA beim Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Köln bekannt. Für den 40-jährigen Astronauten wird es die zweite Langzeitmission sein: Er flog bereits von Mai 2014 bis November 2014 auf der ISS.

Die Bundeskanzlerin betonte beim Besuch von ESA und DLR in Köln die Bedeutung der internationalen Raumfahrt: "Man kann trotz aller politischen Konflikte, die wir zu überwinden haben, sagen: Raumfahrt verbindet, und zwar nicht nur Europa, sondern eben auch viele Länder der Welt."

Faszination Raumfahrt

Astronaut Alexander Gerst beim Außeneinsatz auf der Internationalen Raumstation ISS

Astronaut Alexander Gerst beim Außeneinsatz auf der ISS.

Foto: ESA

Merkel sieht in der internationalen Weltraumforschung großen Nutzen für das tägliche Leben: "Bemannte Raumfahrt gibt uns die Möglichkeit, unter anderen Bedingungen, nämlich unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit, bestimmte Dinge zu erforschen, und das in der gesamten Breite von technischen Legierungen über medizinische Experimente bis zu vielen anderen Dingen."

Als weitere Beispiele nannte sie die Umwelt- und Klimabeobachtung sowie die Materialforschung. "Dabei tritt manchmal in den Hintergrund, was für eine Arbeit dahinter steckt und welchen Beitrag Deutschland auch für die internationale Raumforschung leistet", so die Kanzlerin.

Weltraumforschern über die Schulter schauen

Die Raumfahrtforschung nimmt in der Hightech-Strategie der Bundesregierung einen großen Stellenwert ein. "Deutschland ist nach Frankreich die führende Raumfahrtnation Europas, und darauf sind wir auch sehr stolz", sagte Merkel. Das DLR hob die Kanzlerin dabei als ein "gutes Stück deutscher Wissenschaft und Ingenieurkunst" anerkennend hervor.

Bei ihrem Rundgang informierte sich die Bundeskanzlerin unter anderem über die europäische Kometenmission Rosetta. Sie tauschte sich im DLR-Labor mit Schülerinnen und Schülern über ihre Forschungsvorhaben aus und diskutierte im Europäischen Astronautenzentrum mit dem deutschen Astronauten Gerst über seine Experimente auf der Internationalen Raumstation ISS.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt ist im Auftrag der Bundesregierung für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten zuständig und kooperiert mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Dafür stellt die Bundesregierung jährlich über eine Milliarde Euro für die Forschung im Bereich Luft- und Raumfahrt bereit. Ziel der Bundesregierung ist es, die deutsche Spitzenposition in der Raumfahrtforschung und -technologie auszubauen sowie die Wettbewerbschancen deutscher Unternehmen im europäischen und globalen Markt zu verbessern.