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Westerwelle: Abrüstung ist so bedeutsam wie der Klimaschutz

Mi, 24.11.2010
Bundesaußenminister Guido Westerwelle nennt im Gespräch mit der Rheinischen Post Europa das "erfolgreichste Friedensprojekt in der Geschichte des Kontinents". Weitere Themen sind Abrüstung und die Situation in Afghanistan.
Rheinische Post: Die Nato hat Abrüstung erstmals als Ziel benannt. Was haben wir davon?

Guido Westerwelle: Ich bin deswegen so engagiert in der Abrüstungspolitik, weil das ein Beitrag zu unserer eigenen Sicherheit ist. Abrüstung und die Nichtverbreitung von Atomwaffen hängen eng zusammen. Wir müssen verhindern, dass sich immer mehr Staaten atomar bewaffnen und am Ende sogar Terroristen Zugriff auf Atomwaffen bekommen. Die Abrüstung ist für die Menschen so bedeutsam wie der Klimaschutz. Nach einem Jahrzehnt der Aufrüstung muss ein Jahrzehnt der Abrüstung beginnen.

Rheinische Post: Ist eine atomwaffenfreie Welt denn mehr als eine Illusion?
 
Westerwelle:  Es ist eine Vision, aber anders als ein früherer Bundeskanzler glaube ich, dass man Visionen in der Politik braucht, wenn man langfristig etwas bewegen will. Wir haben als christlich-liberale Koalition den Regierungsauftrag bekommen und müssen tun, was richtig ist für unser Land. Abrüstung ist Sicherheitspolitik, und deshalb ist es gut, dass sich jetzt auch die Nato darum kümmert. So viel Abrüstung war noch nie in der Nato.
 
Rheinische Post: