Kulturstaatsministerin Monika Grütters zum Tod von Bruno Ganz

"Mit Bruno Ganz verlieren wir eine Ikone des deutschsprachigen Theaters und einen herausragenden Könner auch der internationalen Schauspielkunst.

In zahlreichen Theaterstücken - z.B. an der Schaubühne unter Peter Stein und in berühmten Filmen hat Bruno Ganz die Bandbreite und Intensität seiner jahrzehntelangen herausragenden Interpretationskunst mit vor die Kamera gebracht. Niemand konnte sich der faszinierenden Kraft seiner Rollengestaltung entziehen. Das Publikum liebte ihn für seine Experimentierfreude, aber auch für sein leises, oft melancholisches Spiel. Weltweit wird er verehrt: ob als Engel Damiel in ‚Der Himmel über Berlin‘ oder als trauriger Kellner Fernando in ‚Brot und Tulpen‘. Er beherrschte die schauspielerische Kunst, die eigene Persönlichkeit hinter der zu spielenden Rolle unbemerkt zu machen und ganz in ihr aufzugehen. Eine solche Annäherung, die bis an die eigene Existenz ging, war die Darstellung als Adolf Hitler in „Der Untergang“ –  eine schauspielerische Herausforderung  und eine der vielen Meisterleistungen, die ihn zu einem der ganz großen deutschsprachigen Charakterdarsteller auf den Brettern, die die Welt bedeuten, gemacht haben.

Als Präsident der Deutschen Filmakademie von 2010 bis 2013 hat er sich auch für die Interessen seiner Kolleginnen und Kollegen, der Filmkünstlerinnen und Filmkünstler, stark gemacht und maßgeblich dazu beigetragen, dass die Akademie hohe Anerkennung in der Filmbranche und weit darüber hinaus genießt. Wir werden Bruno Ganz sehr vermissen und hoffen, dass er als ‚Damiel‘ weiter mit uns ist."