Leistungsschau deutscher Innovationskraft

Merkel eröffnet Automobil-Ausstellung Leistungsschau deutscher Innovationskraft

Bei der Eröffnung der Internationalen Automobil-Ausstellung hat sich die Bundeskanzlerin offen für Technologien gezeigt, die automatisiertes Fahren ermöglichen. "Es tut sich viel, sowohl bei der Batterieentwicklung als auch bei der Wendigkeit der Fahrzeuge", betonte Merkel.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht zur Eröffnung der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main.

Bundeskanzlerin Merkel eröffnete die IAA mit viel Lob für den deutschen Automobilsektor.

Foto: Bundesregierung/Kugler

In ihrer Eröffnungsrede sparte Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht mit Lob für die deutsche Automobilindustrie und ihren großen Anteil am soliden Wachstum im Lande. "Die Autos deutscher Hersteller sind und bleiben weltweit nachgefragt", so Merkel. Womit der Automobilsektor unverändert ein sehr starker Motor der deutschen Wirtschaft sei.

Mobilität verbindet

"Mobilität verbindet", so das diesjährige Motto. Der Megatrend der IAA 2015 ist zweifelsfrei die Digitalisierung - ein Thema, das gerade die deutsche Automobilindustrie mit großer Geschwindigkeit vorantreibt. Im Vordergrund stehen die Innovationsthemen "Automatisiertes Fahren" und "Elektromobilität".

Noch bis zum 27. September zeigen 1.103 Aussteller aus 39 Ländern auf der 66. IAA ihre Neuheiten. 219 Produkte feiern ihre Weltpremiere. Die IAA ist nicht nur die größte internationale Messe, sondern auch die weltweit einzige, auf der nicht nur Hersteller, sondern auch Zulieferer vertreten sind. Für Privatbesucher ist die Messe ab Samstag geöffnet.

Chancen für Flüchtlinge

Merkel zeigte sich offen für die Technologien, die automatisiertes Fahren ermöglichen sollen: "Eine eigenständige Kommunikation zwischen Fahrzeugen, eine automatisch angepasste Fahrweise und eine intelligente Lenkung des Verkehrs – damit sollen Fahrer in Zukunft Kosten, Zeit, aber vielleicht auch Nerven sparen können." Sichere Datenübertragung, Datenschutz und standardisierte Schnittstellen seien dabei wichtige Themen.

In ihrer Rede ging die Kanzlerin auch auf die aktuelle Flüchtlingssituation in Europa ein. Sie forderte die deutsche Automobilindustrie auf, den Flüchtlingen berufliche Chancen anzubieten: "Wo immer sich Möglichkeiten ergeben, offen auf Menschen zuzugehen und ihnen Chancen zu geben, ermuntere ich Sie, dies zu tun."

Potenzial Elektromobilität

Ebenso wie automatisierte Fahrzeuge würden auch Elektrofahrzeuge an Bedeutung gewinnen, so Merkel. Dieser zweite Schwerpunkt der Messe biete viel Potenzial, künftige Herausforderungen zu meistern und zur CO2-Reduktion beizutragen. Deshalb unterstütze die Bundesregierung den Ausbau der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge.

Zu meistern sei auch die Standardisierung internationaler Normen. Ein wichtiger Schritt sei deshalb das geplante Freihandelsabkommen TTIP: "Wenn wir das schaffen, dann ist das eine Riesenchance." Das Abkommen beschäftige sich mit höchsten Umwelt-, Verbraucher- und Sozialstandards. Diese könnten weltweit Maßstäbe setzen.

G7-Verkehrsministertreffen

Auf Einladung von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt fand auf der IAA auch das erste G7-Verkehrsministertreffen statt. Dobrindt empfing dabei seine Amtskollegen aus Japan, USA, Kanada, Großbritannien, Italien und Frankreich.

Die G7-Minister diskutierten zusammen mit der EU-Kommissarin für Verkehr, Violeta Bulc, und führenden Wirtschaftsvertretern zwei wichtige internationale Zukunftsthemen: die Modernisierung der Infrastruktur und die Entwicklung des automatisierten und vernetzten Fahrens.

Die G7-Minister vereinbaren eine nachhaltige Zusammenarbeit in den folgenden Bereichen:

  • Koordinierung der Forschung und Förderung weltweiter Standards,
  • Weiterentwicklung der technischen Regelungen,
  • Sicherstellung des Datenschutzes und Cybersicherheit.

Hochautomatisierte Fahrfunktionen sollen zunächst auf Autobahnen und anschließend Schritt für Schritt in komplexeren Umgebungen genutzt werden – und zukünftig auch in den Städten. Ziel ist es, dem automatisierten und vernetzten Fahren einen entscheidenden Schub zu geben.

Der Kooperations- und Dialogprozess zu beiden Themen wird auf dem nächsten Treffen der G7-Verkehrsminister unter japanischer Präsidentschaft im Jahr 2016 im japanischen Karuizawa, Nagano fortgesetzt.