Erster Innovationsdialog der 18. Legislaturperiode: Perspektiven des deutschen Innovationssystems

Bundeskanzlerin Angela Merkel, Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, Forschungsministerin Johanna Wanka und Kanzleramtsminister Peter Altmaier haben sich am 13. Oktober mit Repräsentanten aus Wirtschaft und Wissenschaft zur ersten Sitzung des neu konstituierten „Innovationsdialogs“ in der laufenden Legislaturperiode getroffen. Bereits in der vergangenen Legislaturperiode hatten fünf Innovationsdialoge stattgefunden.

Im Fokus der Sitzung standen eine Bestandsaufnahme des deutschen Innovationssystems (internationales Benchmark) und die MINT-Bildung als innovationspolitische Herausforderung.

Einer Analyse der Stärken und Schwächen des deutschen Innovationssystems zufolge ist der deutsche Innovationsstandort derzeit gut aufgestellt, muss sich aber in den kommenden Jahren auf bedeutsame Veränderungen einstellen: Besondere Stärken liegen im Bereich hochwertiger Technologien und in dem leistungsstarken Forschungssystem. Aufholen kann Deutschland bei den Bildungsausgaben und bei der Bereitstellung von Wagniskapital, insbesondere in der Wachstumsphase junger Unternehmen.

Chancen und Herausforderungen liegen vor allem in der digitalen Vernetzung, die sämtliche Lebensbereiche prägt. Einerseits bieten sich durch die Verschmelzung der digitalen Welt mit der industriellen Produktion (Industrie 4.0) große Wachstumspotenziale für traditionell starke Branchen, wie den Maschinen- und Automobilbau. Andererseits schafft die digitale Transformation neue Strukturen, Prozesse und Geschäftsmodelle, auf die sich Wissenschaft und Wirtschaft vorbereiten müssen, damit Deutschland seinen Platz in der Gruppe der führenden Innovationsstandorte festigt.

Im Mittelpunkt der Diskussionen im Innovationsdialog stand die Frage nach den bestmöglichen Rahmenbedingungen für Innovationen, die zu Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland führen. Insbesondere der Förderung der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik und Natur- und Technikwissenschaften) kommt besondere Bedeutung für den Innovationsstandort zu.
Der Innovationsdialog wird inhaltlich von einer Geschäftsstelle vorbereitet, die bei acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften angesiedelt ist. Zur 18. Legislaturperiode wurde der Innovationsdialog neu konstituiert.

Teilnehmer von Wirtschaft und Wissenschaft im Innovationsdialog sind:

Prof. Dr. rer. nat. Dr.-Ing. E. h. Henning Kagermann (Präsident acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften) – Vorsitz des Steuerkreises

Prof. Dr. med., Dr. sc. math. Andreas Barner (Vorsitzender der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim)

Prof. Dr. rer. physiol., Dr. h.c. Ulrike Beisiegel (Präsidentin der Georg-August-Universität Göttingen)

Dr. rer. nat. Volkmar Denner (Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH)

Ralph Dommermuth (Vorstandsvorsitzender United Internet AG)

Prof. Dr. rer. pol. Yasmin Mei-Yee Fargel (Professorin für Personal und Organisation an der TH Georg Simon Ohm in Nürnberg)

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jörg Hacker (Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina e.V.)

Prof. Dietmar Harhoff, Ph.D. (Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb)

Dipl.-Ing. Sabine Herold (Geschäftsführerin Delo Industrie Klebstoffe GmbH & Co KGaA)

Reiner Hoffmann (Bundesvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes)

Prof. Dr. Renate Köcher (Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach)

Dr. rer. nat. Christine F. Kreiner (Geschäftsführerin der S & V Technologies GmbH )

Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E.h. Dr.-Ing. E.h. mult. Dr. h.c. Dr. h.c. Reimund Neugebauer (Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft)

Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Norbert Reithofer (Vorstandsvorsitzender der BMW AG)

Prof. Dr. Martin Stratmann (Präsident der Max-Planck-Gesellschaft)

Dr. Eberhard A. Veit (Vorstandsvorsitzender der Festo AG)